Georg Büchner
Büchner wurde am 17. Oktober 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren. Er starb am 19. Februar 1837 in Zürich.
1831, im Alter von 18 Jahren, begann er das Studium der Medizin an der Universität Straßburg. 1832 verlobte er sich heimlich mit Wilhelmine Jaeglé, der Tochter des Pfarrers Johann Jakob Jaeglé, bei dem er in Straßburg wohnte. Im November 1833 wechselte Georg Büchner an die Universität in Gießen. Dort gründete er die "Gesellschaft für Menschenrechte", eine Geheimorganisation nach französischem Vorbild, deren Ziel ein Umsturz der politischen Verhältnisse war.
Im Juli 1834 erschien Büchners Flugschrift "Der Hessische Landbote". Unter der Parole "Friede den Hütten! Krieg den Palästen!" rief die Flugschrift die hessische Landbevölkerung zum Aufstand gegen ihre Unterdrücker auf. Um einer Verhaftung zu entgehen, floh Büchner am 9. März 1835 nach Straßburg. Dort widmete er sich im Winter 1835 wieder der Wissenschaft. Er erforschte das Nervensystem der Fische und vollendete im folgenden Jahr seine Dissertation "Abhandlung über das Nervensystem der Barbe".
Am 18. Oktober 1836 zog Büchner nach Zürich und begann mit seiner Lehrtätigkeit als Privatgelehrter. Am 2. Februar 1837 erkrankte der 33-jährige Büchner an Typhus und verstarb kurz darauf, am 19. Februar.
Bis auf "Dantons Tod" erschien das gesamte literarische Werk Büchners erst 13 Jahre nach seinem Tod.
Wichtige Werke: "Der Hessische Landbote“ (1834 – zusammen mit Friedrich Ludwig Weidig, Flugschrift), "Dantons Tod", (1835), "Lenz" (1835), "Leonce und Lena" (1836), "Woyzeck“ (1837, Fragment).
- Weitere Informationen finden Sie unter:
Universität der Stadt Essen : Biografische Informationen
raffiniert.ch : Biografie und Informationen zu den Werken Büchners
Georg Büchner im HörGut! Verlag:
Gottfried August Bürger
Gottfried August Bürger wurde am 31. Dezember 1747 in Molmerswende im Ostharz geboren und starb am 8. Juni 1794 in Göttingen. Der deutsche Dichter wird dem Sturm und Drang zugerechnet. Bekannt wurde er durch seine Balladen und vor allem durch die Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen.
Der Sohn eines Landpfarrers ging ab 1760 auf die Stadtschule von Aschersleben, später auf das Pädagogium in Halle, wo er sich mit dem Lyriker von Goeckingk anfreundete. 1764 begann er auf Druck seines Großvaters ein Studium der Theologie an der dortigen Universität. 1768 wurde ihm erlaubt, an die Universität Göttingen zu gehen, um dort Rechtswissenschaften zu studieren.
Zu seinen Freunden dort zählte Heinrich Christian Boie, der ihm 1772 eine Stelle als Amtmann in nahegelegenen Altengleichen verschaffte. Boie brachte ihn auch mit dem Göttinger Hainbund in Kontakt, den Johann Heinrich Voß, Ludwig Christoph Heinrich Hölty und Graf Stolberg im selben Jahre gründeten. Eine besonders enge Studien-Freundschaft verband ihn mit dem nach 1777 in Berlin wirkenden Aufklärer und Publizisten Johann Erich Biester (1749-1816).
Im Herbst 1774 heiratete Bürger eine Tochter des Justizamtmanns Leonhart zu Niedeck und zog bald darauf nach Wöllmarshausen, einem Dorf seines Gerichtssprengels. Seine Ehe wurde nicht glücklich: Er verliebte sich in Auguste, die jüngere Schwester seiner Frau, die er in Gedichten als „Molly“ besang. Das Verhältnis zu Auguste trieb ihn zu innerer Verzweiflung.
Dazu kamen häusliche Sorgen vund eine Anklage seines Vorgesetzten wegen nachlässiger Geschäftsführung, die Bürger dazu bewegt sein Amt niederzulegen.
Nach dem Tod seiner Frau 1784 siedelte er nach Göttingen über, um sich dort mit Privatvorlesungen über Ästhetik eine neue Existenz aufzubauen. Im Juni 1785 heiratete er schließlich seine geliebte Molly. Ihr früher Tod am 9. Januar 1786 stürzte ihn abermals in eine tiefe Krise.
1790 verheiratete er sich mit Elise Bürger, aber schon nach wenigen Wochen war klar, dass die Ehe scheitern würde. Im März 1792 wurde sie geschieden.
Bürger starb am 8. Juni 1794. Er hinterließ zwei Töchter und zwei Söhne. Sein Ruhm war in den Jahrzehnten nach 1800 wesentlich größer als heute.
Bürger ist heute hauptsächlich wegen seiner Feldzüge und Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen (1786/1789) in Erinnerung. Die Lügenerzählungen des historischen Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen wurden von einem anonymen Autor niedergeschrieben und 1781 veröffentlicht. In Form einer englischen Übersetzung, die der wegen Unterschlagung nach London geflohene Schriftsteller Rudolf Erich Raspe angefertigt hatte, gelangten sie zu Bürger, der sie zurück ins Deutsche übersetzte und frei bearbeitete. Er übernahm dabei Raspes Erweiterungen und dessen Aufteilung in Land- und Seeabenteuer. Obwohl zahlreiche Bearbeitungen des Stoffes folgten, bleibt Bürgers Version bis heute die bekannteste.
Bürgers zahlreiche Gedichte umfassen Balladen tragisch-dramatischen Inhalts, aber auch politische, satirische, komische und didaktische Gedichte und Liebeslyrik in der Tradition der Empfindsamkeit. Seine berühmteste Dichtung blieb für lange Zeit die Ballade Lenore, die mit allgemeiner Begeisterung begrüßt wurde.
Werke
Lyrik
- Gedichte, mit Kupferstichen von Daniel Nikolaus Chodowiecki, Göttingen 1778 (2. Ausg. 1789)
- Lenore
- Der Bauer an seinen durchlauchtigen Tyrannen (Gedicht, 1774
- Erzählungen
- Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande, Feldzüge und lustige Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen: wie er dieselben bei der Flasche im Zirkel seiner Freunde selbst zu erzählen pflegt, 1786 (erw. Ausgabe 1789)
- Theoretische Schriften
- Über Volkspoesie. Aus Daniel Wunderlichs Buch, 1776
- Lehrbuch des Deutschen Styles, hrsg. von Karl von Reinhard, 1826
- Aesthetische Schriften: Supplement zu allen Ausgaben von Buergers Werken. hrsg. Karl von Reinhard. 1832
- Akademie der schönen Redekünste, hrsg. von G. A. Bürger. Bd. 1 1790/97, Bd. 2.1798
Gottfried August Bürger im HörGut! Verlag: