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Heinrich von Kleist

Heinrich von Kleist wurde am 18. Oktober 1777 in Frankfurt an der Oder geboren. Er starb am 21. November 1811 in Berlin.   

Kleist entstammt einer pommerschen Adelsfamilie, die stark im Militär verwurzelt war. Nach dem frühen Tod des Vaters, eines Majors, kam der Zehnjährige nach Berlin und besuchte dort das französische Gymnasium. 1792, mit fünfzehn Jahren, trat er in das Potsdamer Garderegiment ein. Nach dem Tod der Mutter, 1793, nahm Kleist am Rheinfeldzug teil, 1799 schied er freiwillig aus dem Militärdienst. Im selben Jahr nahm er das Studium der Philosophie, Physik, Mathematik und Staatswissenschaft in seiner Geburtsstadt Frankfurt/Oder auf, brach es aber bereits ein Jahr später wieder ab, um im preußischen Wirtschaftsministerium in Berlin als Volontär zu arbeiten.

1801 stürzte ihn die Lektüre von Kants „Kritik der Urteilskraft“ in ein intellektuelle und persönliche Krise – Kleists sogenannte „Kant-Krise“.Im Jahre 1805 wurde Kleist im Finanzministerium in Berlin angestellt, diese Anstellung führte ihn 1806 an die Kriegs- und Domänenkammer nach Königsberg. Im Januar 1807, auf dem Weg nach Berlin, wurde Kleist von den französischen Behörden als angeblicher Spion verhaftet und in das Kriegsgefangenenlager Châlons-sur-Marne gebracht. Nach seiner Freilassung im August widmete sich Kleist verstärkt seinem schrifstellerischen Werk. Zugleich versuchte er sich als Herausgeber, zunächst mit der Kunstzeitschrift „Phöbus“, dann mit den „Berliner Abendblättern“.

Kleist schriftstellerisches Werk blieb zeitlebens ohne größere Beachtung. Am 21. November 1811 nahm er sich mit Henriette Vogel das Leben. Ungeklärt ist, ob diese freiwillig aus dem Leben schied.

Wichtige Werke: „Der zerbrochne Krug“ (entstanden 1803–1806, Uraufführung durch Goethe in Weimar 1808), "Amphitryon" (1807), „Penthesilea“ (1808), „Die Marquise von O…“ (erschienen 1808 in „Phöbus“, in überarbeiteter Fassung 1810 in „Erzählungen“), „Michael Kohlhaas“ (als Fragment erschienen 1808 in „Phöbus“, Buchausgabe 1810 in „Erzählungen“), „Das Käthchen von Heilbronn“ (Fragmente erschienen 1808 in „Phöbus“, Uraufführung 1810 in Wien), „Die Hermannsschlacht“ (vollendet 1808, erschienen postum 1821), „Prinz Friedrich von Homburg“ (entstanden 1809–1811, Uraufführung 1821am Burgtheater in Wien ), „Über das Marionettentheater“ (erschienen 1810 in den „Berliner Abendblättern“), „Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden“ (erschienen postum 1878). 

 

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